Topographie
Seit der Gemeindereform im Jahr 1973 bildet Trierweiler mit den Orten Fusenich, Udelfangen und Sirzenich eine Ortsgemeinde.
Der Ort liegt nicht weit von der alten Römerstraße entfernt, die in der Antike die beiden Großstädte Trier und Köln miteinander
verband und im Verlauf teilweise mit der heutigen Bundesstraße 51 übereinstimmte, so bog dort, wo heute die Autobahn Richtung Luxemburg verläuft, einst eine weitere zum Sauerübergang bei Welschbillig führende Römerstraße ab. Dort lebten Menschen,
deren Siedlungsspuren auch im fruchtbaren Tal des Trierweiler Bachs in der näheren und weiteren Umgebung des Ortes an
verschiedenen Stellen nachgewiesen werden können.
Namensursprung
Die Entwicklung von Trierweiler wird allgemein mit der in vorkarolingischer Zeit (8. Jh.) oberhalb des Moseltals einsetzenden Phase des Landausbaues in Verbindung gebracht. Der Dorfname „Trierwyler“ ist dann für das Jahr 1202 durch die Erwähnung in einer
Urkunde bezeugt, die das Lux. Nationalarchiv bewahrt. Das Schriftstück belegt die Schlichtung eines Streites um das Patronatsrecht einer damals bereits vorhandenen Kirche durch das Trierer Domkapitel. Die Lage dieser Kirche wird mit „de Villario in monte iuxta Trevirem“ angegeben und bedeutet: Weiler auf einem Berg nahe Trier. Rund ein Jahrhundert später, um 1309, erscheint die Form „Trirwilre“.
Dorfhistorische Entwicklung
Im 13. Jahrhundert war das Dorf im Verhältnis zu seiner Wirtschaftsfläche eher klein. Trierweiler wurde von 2 Höfen aus bewirtschaftet und verfügte bis 1778 über eine Fläche von ca. 136 ha., im 15. Jahrhundert gab es 70 Einwohner und 9 (Feuerstellen) Haushalte, außerdem verfügte der Ort über sein eigenes Gerichtshaus. Es ist ebenfalls belegt, dass ab 1713 den Kindern im Ort von März bis November im Schulhaus Rechnen, Lesen und Schreiben beigebracht wurde. Nach Einführung der preußischen Schulpflicht wurde 1823 ein neues Schulhaus eingerichtet, dem 1893/1894 ein moderneres folgte. 1901 folgte dann die Eröffnung einer dorfeigenen Poststelle. 1923 vernichtet die Inflation sämtliche Spareinlagen und macht den Menschen das Leben schwer.
Französische Besetzung und der 1.Weltkrieg
Bereits im Jahr 1794 wurde Trierweiler von den Franzosen besetzt und das Trierer Land fiel als Teil des Moseldepartments an
Frankreich. Es folgte eine 20-jährige Fremdherrschaft mit massiven Veränderungen. 1914 wird in Trierweiler der Kriegszustand
verkündet. Auch hier erfolgt eine komplette Mobilmachung von Mensch und Tier. Bald schon zeigten sich mit Gefallenenmeldungen, Teuerungen, Kriegsanleihen, Mangel an Kleidung und Lebensmitteln die wahren Seiten des Krieges. An die Opfer aus dieser Zeit
erinnert eine im Jahre 1921 geweihte Gedenktafel, die in der Pfarrkirche angebracht ist.
2. Weltkrieg
Über die politische Entwicklung dieser Epoche gibt es nicht allzu viele Informationen. Die Front rückt näher und im Oktober des
Jahres 1944 findet eine Totalräumung des Ortes statt. Viele Menschen fliehen in die Nachbarorte, kehren aber zur Ernte zurück, bei der Fremdarbeiter aus Polen, Russland und Bulgarien helfen. Im Frühjahr 1945 hat das Grauen mit Einrücken der Amerikaner im Ort ein Ende.
Neuzeit
Betrachtet man Trierweiler unter wirtschaftlichen Aspekten, so hat sich der Ort in den letzten 70 Jahren bedeutend mehr verändert als in allen anderen geschichtlichen Abschnitten. Ein großer Schritt wurde durch den Zusammenschluss der Gemeinden Trierweiler, Sirzenich, Fusenich und Udelfangen zur Großgemeinde Trierweiler getan. Fünf Jahre später startete man dann eine Flurbereinigung, unterstützt von einem eignes entwickelten Dorferneuerungskonzept, das eine Verbesserung des Ortsbildes unter Wahrung historischer Strukturen anstrebte. Heute blickt Trierweiler mit knapp 4000 Einwohnern stolz auf eine gut funktionierende Infrastruktur,
einen attraktiven Dorfkern mit Dorfplatz und allen wichtigen Einkaufsmöglichkeiten.
Ortsvorsteher Trierweiler
Andreas Barzen
Tel. +49 (0)651-998 26 80 mobil. +49 (0)176-96362672
E-mail: ortsvorsteher-trierweiler@gemeinde-trierweiler.de