Topographie
Etwas höher gelegen als der Nachbarort Trierweiler liegt im Nordwesten der kleine Ort Udelfangen, der für seinen Sandstein weit über die Region hinaus bekannt ist.
Namensursprung
Eine erste urkundliche Erwähnung des Namens stammt aus den Jahren 1016/17. Unter dem Trierer Erzbischof Poppo von Babenberg spricht man von der Ortschaft „Odolvinga“. Ein erster urkundlicher Hinweis auf die Rechte der Grundherren von St. Paulin findet sich aus dem Jahr 1227.
Dorfhistorische Entwicklung
Erste römische Siedlungsspuren wurden im Jahr 1854 und 1888 entdeckt, Funde von Mauerresten, Münzen, Ziegel und Gefäße
lassen auf eine Besiedlung im 4 Jh. schließen. Um 700 n. Chr. wird der Ort von den Franken während der fränkischen Landnahme bewohnt. 1282 kann bereits eine Mühle nachgewiesen werden und nur 14 Jahre später eine zweite Mühle. 1510 verfügt Udelfangen über 10 Feuerstellen bzw. Haushalte. Gab es Mitte des 16. Jh. noch Streit mit der Nachbargemeinde Trierweiler wegen der Grenzen
der Weidebezirke, so wurde 1721 ein Flurbuch der Gemarkung erstellt, in dem Udelfangen mit 68 Flurnamen vertreten war.
In den Jahren 1794-1814 war auch Udelfangen der französischen Herrschaft unterstellt. Der Kirchenbesitz der Ortschaft wurde
enteignet und versteigert, unter anderem auch der Hof des Johanniterordens. Dann wird Udelfangen 1803 als selbständige Pfarrei aufgelöst und der Pfarrei Trierweiler zugeordnet.
Anfang der 20er Jahre kommt es zu den ersten Vereinsgründungen, wie z. B. dem Sportverein und dem Musikverein, die bis in die heutige Zeit Bestand haben. 1929 wird dann das Schulgebäude eingeweiht, welches im Jahr 1971 geschlossen wird und zum
Gemeindehaus umgebaut wird. 1974 kommt es zur Auflösung der Gemeinde Udelfangen. Es folgt auch hier 1974 die Eingliederung in die Ortsgemeinde Trierweiler im Zusammenschluss mit den anderen Ortsteilen.
Udelfanger Sandstein
Wie eingangs kurz erwähnt, ist der Udelfanger Sandstein weit über unsere Region hinaus bekannt. Man nennt diesen Sandstein auch Muschelsandstein, sein geologisches Alter liegt im Unteren Muschelkalk. Der Udelfanger Sandstein ist sehr feinkörnig und glimmert leicht. Er hat Verfärbungen von gelblich bis grünlichgrau, auch weißlich und braungefleckt. Dieser relativ weiche Stein war auch wegen seiner Feinkörnigkeit sehr beliebt bei den Steinbildhauern.
Er wurde nicht nur regional und überregional verarbeitet, sondern auch ins Ausland und nach Übersee geliefert. Verschiedene
bekannte Bauwerke, die aus Udelfanger Sandstein erbaut wurden, sind die Dorfkirche in Udelfangen, die Brücken in Konz, Ehrang und Merzig, ein Wappen am Heidelberger Schloss, Mariensäule in Köln, das Justizgebäude in Den Haag, das Museum in Harlem,
der Bahnhof in Amsterdam sowie das Landgericht in Köln, um nur einige zu nennen. Verwendet wurde der Sandstein aber nicht nur für ganze Massivbauten sondern auch für einzelne Mauersteine, Säulen und Mauerblenden an Fassaden, Friese und Rundbögen, Fenster- und Türgewände als auch Treppen an vielen historischen Gebäuden, wie zum Beispiel auch am Reichstag in Berlin.
Neuzeit
Heutzutage kann Udelfangen auf ein erfolgreich abgeschlossenes Dorferneuerungsprogramm sowie auf ein modernisiertes Gemeindehaus blicken. Darüber hinaus hat sich ein Großbetrieb mit internationaler Kundschaft angesiedelt.
Ortsvorsteher
Matthias Burg jun.
Tel. +49 (0)651-820581 mobil +49 (0)175-2625064
E-mail: ortsvorsteher-udelfangen@gemeinde-trierweiler.de